Allein in den letzten 2-3 Jahren hat sich die Influencer Marketing Branche grundlegend verändert. Von neuen Social Media Plattformen und Content-Formaten, über Kooperationsmöglichkeiten bis hin zu rasanten Veränderungen im Kaufverhalten und Social Media Konsum von Verbrauchern: Influencer Marketing Trends sind ständig im Wandel und müssen von Online Marketing Teams stets im Blick behalten werden. Bei...
Allein in den letzten 2-3 Jahren hat sich die Influencer Marketing Branche grundlegend verändert. Von neuen Social Media Plattformen und Content-Formaten, über Kooperationsmöglichkeiten bis hin zu rasanten Veränderungen im Kaufverhalten und Social Media Konsum von Verbrauchern: Influencer Marketing Trends sind ständig im Wandel und müssen von Online Marketing Teams stets im Blick behalten werden.
Bei ambitionierten Zielen, festen Budgets und straffen Zeitplänen muss oft schnell entschieden werden, wie auf die neuesten Entwicklungen der Branche beantwortet werden und was in welchem Umfang umgesetzt werden soll. Wichtig hierbei: Nicht alle Influencer- und Social Media Marketing Trends sind für jede Marke das Richtige. Wir haben wichtige Tipps zusammengestellt, damit du hier klare Entscheidungen treffen kannst. Das Ziel: Authentische Influencer Marketing Kampagnen und eine solide, selbstbewusste Social Media Präsenz deiner Marke.
Warum deine Marke nicht jeden Influencer Marketing Trend nachmachen sollte
Bunt, neu, wild und voller grenzenloser Möglichkeiten: So verstanden viele Marketing-Teams die Social Media Welt noch vor wenigen Jahren. Dabei sein war für viele Unternehmen das A und O. Waren es 2011 noch weniger als die Hälfte und 2015 rund drei Viertel, nutzten 2021 bereits über 90% der Deutschen Unternehmen Social Media Plattformen für ihre Markenpräsenz. Influencer Marketing wird heute bereits von 56% der Unternehmen in Deutschland genutzt, Tendenz steigend.
Das bedeutet: Es wird immer schwieriger, gesehen zu werden und sich als Marke von der Masse abzuheben. Für die meisten Marketing-Teams ist Reichweite hierbei das Zauberwort und es gilt, auf der Welle des Algorithmus zu reiten, um mehr Usern ausgespielt zu werden.
Das Problem hierbei: Marken riskieren, vor lauter Social Media Druck ihre Zielgruppe nicht mehr zu sehen und Content wird für den Algorithmus und nicht mehr für die anvisierten Kund:innen erstellt.
Auch viele Influencer fühlen sich zwischen ihren eigenen Vorlieben (d.h. ihrer Authentizität) und Reichweite-versprechender Trends oft hin und hergerissen. Die größten Social Media und Influencer Marketing Trends und Formate, wie z.B. Reels auf Instagram und bestimmte Challenges auf TikTok zielen vor allem auf Reichweite ab.
Einen simplen Grundsatz sollten sich Social Media- und Influencer Manager allerdings im Kopf behalten: Klasse statt Masse, – was bedeutet, den Fokus auf die Qualität der Reaktionen, das hervorgerufene Sentiment und das Brand-Image zu legen.
“Me-Too Brands“, die nach Aufmerksamkeit um jeden Preis streben und damit ihr Prestige, d.h. ihren Wert gefährden, sind im Zeitalter von personalisierten Kundenerlebnissen (Customer Centricity) definitiv out.
Was hingegen gefragt ist: Marken mit Persönlichkeit, die wissen, für wen sie da sind, für was sie stehen und wo ihre Grenzen sind. Hierzu gibt es wohl keinen besseren Raum als Social Media und keine besseren Verbündeten als Influencer, die diese Persönlichkeitsaspekte teilen.
Hauptsache Instagram, hauptsache Influencer, hauptsache Reichweite? Auch @novalanalove landete mit einem Kampagnen-Post für Milka in den allseits bekannten „Perlen des Influencer Marketings“. Wie Influencer Marketing Fauxpas wie diese passieren können, erklärt die Managerin der Influencerin in diesem Artikel von MEEDIA.
Welche Influencer Marketing Trends sind für meine Marke überhaupt relevant?
Um Klarheit zu finden und (selbst-)bewusst entscheiden zu können, welche Influencer Marketing Trends für die eigene Marke relevant sind, ist es im ersten Schritt wichtig, die eigene Markenidentität zu kennen und in Sachen Strategiefindung auf grundlegende, simple Marketingprinzipien zurückzukommen.
Zum einen ist also Standfestigkeit gefragt, zum anderen aber auch ein klarer Blick in die Zukunft. Um keine Trends und Entwicklungen zu verpassen, ist ein kontinuierlicher Monitoring-Prozess aus dem Blickwinkel der Markenpersönlichkeit das A und O. Hier gilt es:
- Qualitätsvolle Ressourcen und repräsentative Studien zum Thema Influencer Marketing, Kauf- und Medienverhalten, Social Media Statistiken und Co. im Blick zu halten.
- Wichtige Beobachtungen und News in einem eigens angelegten Ordner (z.B. in einem Team Drive) mit Content Beispielen, Links und Ideen-Notizen zu sammeln.
- Für diesen Prozess ein kontinuierliches Zeitfenster zu finden und/oder diese Aufgabe im Social Media- bzw. Content Team zu teilen.
Um beim nächsten Meeting dann mit den relevantesten Ideen und Pro- / Kontra-Argumenten zu glänzen, hilft die folgende, einfache Checkliste:
Passen Influencer Kampagnen Trends zur Brand Personality?
Neben den visuellen und emotionalen Aspekten der Markenidentität sowie den Werten und dem damit verbundenen Versprechen an die Zielgruppe, geht es im Hinblick auf Influencer Marketing vor allem darum, wie Interaktionen gestaltet werden, um Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.
Betrachte die Brücke zur Zielgruppe durch Influencer als eine Art Dating:
- Wäre deine Marke eine Person, würde sie sich auf dieser Weise dem (potenziellen) Partner zeigen?
- Ist es für den Zeitpunkt der Beziehung der richtige Weg? Oder würde der Content eher abschrecken? Ist das nötige Vertrauen da, um z.B. neue Aspekte zu zeigen? Oder könnte das Format verwirren?
- Welche Attribute des Charakters einer Marke spiegeln sich in der Influencer Kampagnen-Idee bzw. dem Content-Format wider? Ist die Synergie authentisch oder wird der Marke durch die Kooperation bzw. Kampagne eher eine Art Maske aufgesetzt?
Schaut sich meine Zielgruppe den Influencer Content gerne an?
Im zweiten Schritt gilt der Fokus der anvisierten Zielgruppe. In Sachen Shopping- und Social Media Verhalten bestimmter Alters- und Geschlechtergruppen finden sich Influencer Marketing-Verantwortliche bei der Google Recherche schnell mit einer Flut an Informationen, Artikeln, E-Books und Studien konfrontiert. Wichtig hierbei ist es, News schnell auszusortieren und wissen, welchen Fakten und Statistiken vertraut werden können.
- Sind die Infos noch aktuell (auch Zahlen vom letzten Jahr können in der Social Media- und Influencer Marketing Branche bereits ganz anders aussehen!)?
- Kann ich sicher sein, dass Ressourcen und Studien nicht voreingenommen, sondern objektiv und repräsentativ gestaltet sind? (Beispiel: die jährliche ARD/ZDF Online Studie zum Medienverhalten in Deutschland, inkl. Social Media Statistiken).
Darüber hinaus empfiehlt es sich jedoch, so spezifisch wie möglich in der Zielgruppendefinition zu sein und für die Gestaltung von Influencer Marketing Kampagnen oder Nutzung bestimmter Plattformen über Alter und Geschlecht hinaus zu denken. Denn wie bereits erklärt, ist keine (starke) Marke für alle da, weshalb allgemein gültige Trends bezüglich der demographischen Aspekte nur der Anfang sein kann.
Ein Beispiel hierfür ist TikTok. Aufgrund von User-Statistiken pflegt die Plattform ein recht festgefahrenes Image als “Gen-Z Plattform“. Im Umkehrschluss bedeutet eine Altersgruppen-Mehrheit jedoch nicht, dass nicht auch andere Generationen auf der Plattform präsent sind und profitable Nischen darstellen können. Warum bestimmte Zielgruppen auf einer Social Media Plattform präsent sind und sich bestimmten Content anschauen, hat also weit mehr als mit ihrem Alter oder ihrem Geschlecht zu tun.
- Schau dir die Lebenssituation, Hobbies, Ambitionen, Träume, Ziele und die wichtigsten Persönlichkeitsaspekte deiner idealen Kunden-Persona an, um zu entscheiden, ob deine Zielgruppe einer bestimmten Influencer Gruppe und Content Formaten Aufmerksamkeit und Vertrauen schenken würde.
- Erstelle auch eigene Umfragen mit deinen Kunden und existierenden Social Media Followern, um herauszufinden, worauf sie Wert legen und was sie sich gerne anschauen. (Hier empfiehlt es sich, auch Influencer deines existierenden Netzwerks einzubinden, um ihre Communities zu befragen).
- Achte darauf, Influencer zu finden, die deine Zielgruppe anhand der wichtigsten Aspekte repräsentieren und frage sie zu ihrer Meinung.
- Teste bestimmte Kampagnen-Ideen z.B. mit Nano-Influencern und schau dir die Ergebnisse im Hinblick auf Quantität aber auch Qualität der Reaktionen an, um diese daraufhin mit mehreren Nano- oder Mikro-Influencern auszuweiten.
Was sagen Influencer Marketing Experten mit Erfahrung in meiner Branche?
Alle Trends, Fakten und Zahlen im Blick zu behalten ist für viele Marken trotz Trend-Monitoring und Erfahrung im Influencer Marketing nicht immer einfach, da Zeit und Kompetenzen dort eingesetzt werden sollten, wo sie am profitabelsten sind.
Genau weil sich die Influencer Marketing Branche und die Marken-Welt auf Social Media so rasant entwickelt, ist die Hilfe von Influencer Agenturen und Plattformen meist unabdingbar. Wichtig hierbei:
Hat die Influencer Agentur oder Plattform Erfahrung mit Kunden meiner Branche, meiner (demografischen) Zielgruppe und der Art meiner Produkte bzw. Dienstleistungen?
Influencer Marketing Experten wie das Team von Hivency verstehen es nicht nur, Trends im Auge zu behalten, sondern können auch konkrete Ansätze bieten, um diese auf einzigartige Weise umzusetzen, um der eigenen Brand Personality treu zu bleiben.
Bildnachweise: Brooke Lark via Unsplash